Roundtable zum Thema Motorradsicherheit mit
Bundesministerin Doris Bures

Christian Arnezeder (Arge 2Rad) - BM Doris Bures - Dr. Othmar Thann (KfV)
Nach dem heutigen Roundtable im Verkehrsministerium mit Vertretern der Exekutive, des ARBÖ und ÖAMTC, den Red Bikern sowie dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und der ARGE Zweirad wurde ein Maßnahmenbündel beschlossen, um bei den aktuell nach jahrelangem Abwärtstrend leider wieder stark steigenden Unfallzahlen gegenzusteuern.
Eigentlicher Anlass waren die im Mai sprunghaft gestiegene Anzahl der getöteten Motorradfahrer (Tabelle 1)
Doch auch die Gesamtzahl der tödlich Verunglückten im bisherigen Jahr zeigt eine traurige Aufwärtstendenz im Vergleich zu den Jahren zuvor (Tabelle 2)
Als erste Sofortmaßnahme wird vom Verkehrsministerium eine Million Euro für die Sanierung von Unfallhäufungsstellen zur Verfügung gestellt. Die Länder werden diesen Betrag verdoppeln, mit diesem Geld werden unter anderem Leitschienen mit Unterfahrschutz ausgekleidet werden, was den Verletzungsgrad im Falle eines Falles um 30% mindern kann.
Weitere Maßnahmen:
Mehr Information über Fahrsicherheit durch eine Informationsoffensive im Frühjahr 2012. In Zukunft wird man bei jedem Fahrzeugkauf automatisch eine Broschüre zum Thema “Mehr Sicherheit beim Motorradfahren“ ausgehändigt bekommen. Darin enthalten sind rechtliche und technische Informationen und praktische Tipps zum richtigen Verhalten bei Gruppenausfahrten, Hinweise für Wiedereinsteiger, Tipps zur Ausrüstung und maximalen Sichtbarkeit …)
Verpflichtendes ABS soll bei Neumotorrädern nicht erst 2017, sondern schon 2015 kommen.
Wobei sich bei dieser Thematik eine Frage stellt: Was genau tut man mit einem ABS in einer (zukünftigen) Enduro? Da ist jetzt nicht ein Enduro-Reisedampfer à la Super Ténéré o.ä. gemeint, sondern (beispielsweise) eine 450er EXC, die ja straßenzulassungsfähig ist.
Das Projekt "natural riding", bei dem Kameras in Motorrädern eingebaut werden und über mehrere Monate Fahrverhalten,gefährliche Straßenstücke und auch "Beinahe-Unfälle" aufgezeichnet und ausgewertet werden, um Maßnahmen setzen zu können.
Hier musste Bundesministerin Bures einräumen, dass sich das Ganze noch nicht einmal im Projekstadium befindet, da entsprechende Systeme bisher nur für Autos existieren.
Ebenfalls diskutiert wurden Pläne wie verpflichtende Wiedereinsteigerkurse, wobei hier aber keine Einigung erzielt werden konnte.
Statistik: Kuratorium für Verkehrssicherheit
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie